Die Sinnesorgane-Kunstwerke bei der Rollfähre St. Lorenz - Weißenkirchen faszinieren Besucher in der Wachau. Zuerst war da die Nase des Riesens, der sich im Schlaf sogar vom Sand zudecken ließ, so sehr genoss er das Aroma der Region. Das Auge hat die Nase 2017 endgültig gefunden, als die Marmorversion der Skulptur enthüllt wurde. Mich hat die Frage nicht in Ruhe gelassen: "Wieso eigentlich sollte ein Auge nach einer Nase suchen?".
Die zwei mit ihren Nervenfasern übertragen die aufgenommene Informationen zum Zentralnervensystem. Da die funktionellen Zusammenhänge fehlen, habe ich mich für die topographische Anatomie entschieden. Auf dem Niveau des ersten Neurons geblieben, bin ich da gelandet: ein mutiger Schwimmer, der hinter sich den Strand in Weißenkirchen gelassen hat, schaut in Richtung St Lorenz. Hat der die Schwimmbrille auf, entspricht -mit etwas Glück- die Donauoberfläche der Höhe des Horizontalschnittes seines Gehirns. Vom Riechhirn zur Sehrinde, der kürzeste Weg.
Würden sich die Nase und das Auge gleichzeitig auf den Weg machen, so wäre höchstwahrscheinlich Confluens sinuum (lat. confluere - zusammenfließen, sinus - Bucht; Zusammenfluss mehrerer venöser Blutleiter) der Treffpunkt. Auch bekannt unter dem Namen Torcular Herophili (Torcular - lat. Weinpresse; Herophilus -
eigentlich gr. Herophilos, alexandrischer Arzt nach 300 v. Chr. , oft Vater der Anatomie genannt).